Buchvorstellung Kochen wie die Halblinge – Von der schönsten Kunst

Ein neuer Monat, eine neue Kochbuchvorstellung. Dieses Mal bin ich dran und zeige euch ein Kochbuch, dass ich nicht nur in meiner heimischen Küche gerne nutze, sondern auch gerne mal mit auf Con nehme, weil es auch sehr IT-tauglich ist! Kochen wie die Halblinge – Von der schönsten Kunst ist ein sehr liebevoll geschriebenes und wundervol illustriertes Kochbuch, welches ich sehr schnell in mein Herz geschlossen habe. Man kann jedes Rezept zu Hause auf dem Herd zubereiten, aber auch auf dem offenen Feuer in einem Dutch Oven.

Anders als ein “normales” Kochbuch, in dem die Rezepte nach einander aufgelistet sind und einen durch die Zubereitungsschritte lotsen, ist dieses Buch eher eine Geschichte, die gelesen werden will. Natürlich gibt es auch Zutatenlisten, aber schon im Vorwort erklärt die Autorin, dass wir – ihr Schüler – diese Angaben nur ausnahmsweise bekommen, bis wir sie selber wie im Schlaf beherrschen. Auch die Zubereitung ist anders aufgebaut. Zwar gibt es auch hier einzelne Schritte, aber sie lesen sich nicht wie Anweisungen. Man hat eher das Gefühl, dass man ihr beim Kochen über die Schulter schaut und so lernt, wie man das Rezept zubereitet. Es gibt auch hier mehrere Kapitel, die nicht nur mit einer Überschrift gekennzeichnet sind, sondern die Seiten sind leicht andersfarbig.

Eine etwas gewöhnungsbedürftigere Sache sind die Maßangaben. Hier stehen keine Grammzahlen, sondern Angaben wie “Schüssel” und “Stamperl”, die für einen Einsteiger etwas verwirrend klingen mögen, aber keine Sorge! Hinten im Buch stehen die Angaben erklärt. Wie man mit einem Dutch Oven umgeht, steht ebenfalls dort erklärt, was für mich sehr praktisch ist, denn ich bin ein absoluter Dutch Oven Neuling. Abgesehen davon bin ich ein großer Freund davon, wenn Dinge in dem Buch erklärt werden, das ich grade lese. So muss ich mich nicht noch in einer anderen Quelle einlesen.
Das Kochbuch ist von vorne bis hinten durchweg illustriert. Allerdings nicht mit Fotos, die zum Ambiente und Setting des Buches passen, sondern mit sehr schönen farbigen Zeichnungen. Immer mal wieder findet man “handschriftliche” Notizen in den Rezepten mit Tipps oder Alternativen zu Zutaten, was das Buch noch einmal sympathischer macht. Es gibt auch zwei kleine Exkursionen in die Welt der Pilze und Heilkräuter, was ich sehr interessant finde.

Für unsere DSA Runde wollte ich mal etwas völlig Neues machen, also habe ich mir dieses Kochbuch geschnappt und die Knoblauchsuppe daraus gekocht. Warum? Naja, ich experimentiere gerne mal mit was Neuem um im Rezept steht, dass man 21 Knollen Knoblauch nehmen soll. Ja, Knollen, nicht Zehen! Das einzig Aufwendige an der Suppe war das Schälen der Knollen. Solltet ihr diese also einmal nachkochen wollen, nehmt euch Zeit. Ich muss ja nicht dazu sagen, dass die Wohnung dann tagelang nach Knoblauch gerochen hat. Aber hey, wir gehen auf Halloween zu und so bin ich auf jeden Fall vor einem Vampirangriff geschützt. Spaß bei Seite, hier ist das Rezept:

Zutaten:
21 Knoblauchknollen
1 Bund gemischte Kräuter
Salz, Pfeffer
4 große Löffel Olivenöl
2 1/2 Krüge Wasser
3/4 kleine Schüssel Butter
1/2 kleine Schüssel Mehl
2 Eier

Zubereitung:
Knoblauch schälen. Ich habe eine Variante gewählt, mit der das Schälen doch einigermaßen schnell ging. Wir waren mit drei Personen nur 30 Minuten beschäftigt. Ich habe mit einem Topf auf die Knoblauchknolle geschlagen, dass sich die Zehen etwas lösten und die Schale ein wenig abplatzte und habe die Knolle dann in den Topf gelegt. Deckel drauf und schütteln. Nach kurzer Zeit hat man geschälte Zehen. In meinem 7 Liter Topf sah das Ergebnis dann so aus:

Nun gibt man die Kräuter, Salz, Pfeffer, Olivenöl und Wasser in den Topf und lässt alles aufkochen. Dann darf die Suppe eine Stunde kochen. Nach dieser Zeit holt man die Kräuter und den Knoblauch heraus und zerstößt sie in einem Mörser zu einem Brei. Ich habe sie durch ein Sieb passiert, weil ich keinen Mörser hatte.

In einem neuen Topf wird die Butter geschmolzen dann das Mehl eingerührt. Man löscht die Mehlschwitze löffelweise mit der Suppe ab, bis eine gleichmäßige Masse ohne Klumpen entsteht. Danach gibt man diese Mischung zusammen mit dem Knoblauch-Kräuter-Brei zurück in die restliche Suppe und lässt sie erneut aufkochen, bis sie etwas eindickt. Dann nimmt man sie vom Feuer, damit sie etwas abkühlen kann. Nun schlägt man die beiden Eier auf und temperiert sie mit etwas Suppe. Auch dieses Gemisch wandert zurück in die Suppe. Gut umrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Gegen den Knoblauchatem hilft es, wenn man Kardamom kaut!

Anmerkung: Die Suppe war okay. Zwar etwas einseitig, aber mit einem Zwiebelbrötchen dabei eine sehr deftige Suppe. Nur leider muss ich sagen, dass unsere gesamte Gruppe nach einer halben Schüssel ziemliche Probleme hatte. Es lag nicht am Geschmack, aber uns brannte allen die Nase, die Speiseröhre und unsere Mägen reagierten auch nicht sonderlich gut auf die Suppe. Woran das allerdings liegt, kann ich nicht sagen. Ich habe nicht genug frischen Knoblauch bekommen, wie das Rezept vorgibt, sondern habe ein paar Knollen abgepackten Knoblauch genommen (den im Netz, ihr wisst schon, was ich meine). Mir ist bewusst, dass Knoblauch auch eine Heilpflanze ist und der Verzehr dieser Knolle sehr gesund ist, aber ich tippe einfach mal darauf, dass die Menge einfach zu viel für uns war. Wahrscheinlich, weil wir solche Massen an Knoblauch nicht gewohnt sind. Der menschliche Körper reagiert ja auf die unterschiedlichsten Dinge.
Es war dennoch eine sehr interessante Erfahrung. Vielleicht hat ja jemand von euch Tipps und Ratschläge, was ich besser oder anders hätte machen können/sollen.

Fazit:

Diese “Niederlage” heißt aber keineswegs, dass das Kochbuch nix ist. Ich liebe es immer noch sehr und bis auf dieses Rezept war jedes andere Gericht sehr sehr lecker! Ich empfehle euch wärmstens die Rauke-Ziegenkäse-Creme und den Vielschokoladen-Kuchen! Es macht wirklich Spaß, das Buch und die Rezepte zu lesen und auszuprobieren. Wer also gerne einmal etwas Neues in seiner Sammlung haben möchte, sollte sich dieses Kochbuch definitiv zulegen!

Name: Kochen wie die Halblinge – Von der schönsten Kunst
ISBN: 978-3-938922-42-2
Sprache: Deutsch
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